Meetings gut starten und beenden

* 5 Min. Zeit zum Start und 2 Min. zum Meeting-Ende
* Eine Einstiegs-Frage und eine Abschluss-Frage
* Ein Meeting 🙂

* Kolleg:innen, die sich darauf einlassen, es auszuprobieren

Viele verbringen einen großen Teil ihrer Zeit in Meetings. Check-in und Check-out sind zwei simple Gewohnheiten, die unser Miteinander und unsere Meeting-Kultur verändern können.
Dabei ist es sehr einfach: Wenn wir als Gruppe zusammenkommen, stellen wir uns zu Beginn eine Frage, die dann jede:r reihum beantwortet. Am Ende des Meetings wiederholen wir das Ritual mit einer anderen Frage.

Ich habe bereits in vielen Terminen erlebt, wie durch ein kurzes Check-In eine andere Atmosphäre zustande gekommen ist, und ich neue Dinge über die Anderen erfahren habe. Der Check-Out ist geeignet, um für den Moment einen runden und befriedigenden Abschluss zu finden.

Beispielfragen für den Start (je nach Lust und Einschätzung „dosieren“)
Wie seid ihr / sind Sie gerade da?
Wie geht es mir heute?
Mit welchen Gedanken und Gefühlen bin ich hier?
Welches Tier bist Du gerade?

Beispielfragen für den Abschluss
Wie gehst Du / gehen Sie jetzt raus?
Wie war das Meeting für mich?
Was nehme ich mit in den weiteren Tag?

Check-In und Check-Out ist bereits ab 2 Personen sinnvoll. Wenn sich etwas Routine eingespielt hat, werden die Meeting-Teilnehmenden den Check-In vielleicht sogar „einfordern“. Ich habe das schon oft erlebt, nachdem das Meeting informell fast schon begonnen hatte, der/die ein oder andere noch dazugekommen ist, und dann die Aufforderung kam: „Wollen wir jetzt erstmal einchecken?“ So gelingt ein guter gemeinsamer Startpunkt.
Zum Check-Out ist typischerweise wenig Zeit – Meetings werden ja oft bis zur letzten Minute ausgereizt bzw. überzogen… Es lohnt sich dennoch einen kurzen gemeinsamen Abschluss zu zelebrieren. Oft eignet sich dazu ein „Hashtag-Check-Out“: Jede:r sagt nur ein Wort. Das geht dann wirklich schnell und lohnt sich für einen runden Schluss.


Viel Spaß beim kochen!

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Dieses Rezept ist von Kerstin Seeger

Let’s talk about money

* Interessierte aus der Organisation
* Finanz-Verantwortliche:n
* ermin zum Reflektieren

* Mut, sich auf den Weg zu machen


Wie wir in unserer Organisation mit Geld umgehen sagt viel über unsere Arbeitskultur und Werte. Wenn Geld alle angeht, kann es zu einem Werkzeug werden, mit dem wir die Organisation von morgen gestalten können, die wir sein wollen.
Wir können uns gemeinsam im Unternehmen auf den Weg machen, uns zunächst treffen, einfach die folgenden Leitfragen stellen (oder eine Auswahl davon) und im Kreis beantworten.
Wichtig dabei ist die Haltung: Es geht darum, sich auf den Weg zu machen und erstmal zu reflektieren. Auch die Finanzverantwortlichen sollten sich nicht „in die Ecke gedrängt“ fühlen, sondern Wertschätzung für die bisherige Arbeit ausgesprochen werden.

LEITFRAGEN
zum Umgang mit Geld in einer Organisation:

+ Wissen Sie, wieviel Umsatz / Gewinn Ihre Organisation macht?
+ Wüssten Sie, wo Sie es nachsehen könnten?
+ Wer hat Zugriff auf wichtige Finanzdokumente bzw. die Finanzplanung?
+ Wissen Sie, was mit Gewinnen passiert, die Ihre Organisation erwirtschaftet?
+ Wissen Sie, was das höchste und das niedrigste Gehalt ist, das in deiner Organisation ausbezahlt wird?
+ Wie sieht die Preisgestaltung im Unternehmen aus? Haben Sie sich schon mit den externen Kosten Ihrer Leistungen befasst? Werden diese eingerechnet?
+ Werden sozial-ökologische Kriterien beim Einkauf von Leistungen/Produkten berücksichtigt?

Diese Fragen werden einfach ehrlich beantwortet. Vielleicht / wahrscheinlich ergibt sich daraus ein Folge-Termin 🙂 Dann können Sie überlegen, welche Antworten Sie sich für Ihre Organisation wünschen, und wo Sie konkrete Veränderungen starten möchten.


Viel Spaß beim kochen!

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Dieses Rezept ist von Kerstin Seeger

Frühlings-Gefühle

* eine:n oder mehrere Kolleg:innen
* Termin
* Thema

* geeignete Route
* geeignete Schuhe



In der Schule des Aristoteles soll ein Wandelgang zum Philosophieren im Gehen genutzt worden sein. Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau schrieb: „Ich kann nur beim Gehen nachdenken. Bleibe ich stehen, tun dies auch meine Gedanken“. Und die WirtschaftsWoche schreibt: „Gehen bringt nicht nur den Körper in Schwung, es hilft auch dem Geist auf die Sprünge – und macht das Mitarbeitergespräch zu einer ganz neuen Erfahrung.“ Es gibt mittlerweile auch Untersuchungen dazu, dass kognitive Leistungen beim Gehen angeregt werden.

Bei einem Feedback-Spaziergang oder Mitarbeiter*innen-Gespräch habe ich es schon erlebt – es tut gut, gemeinsam eine Runde zu gehen, und sich dabei zu besprechen.

Probieren Sie es aus: Feedback geben / nehmen funktioniert sehr gut als Feedback-Spaziergang. Aber auch andere Fragestellungen (Rückblick-Ausblick) lassen sich gut während eines Spaziergangs besprechen.
Bewährt haben sich dabei 2er oder 3er Konstellationen, damit man nebeneinander gehen kann, und alle einander verstehen.
Überlegen Sie sich vorher eine Fragestellung und vereinbaren Sie eine bestimmte Dauer. Damit nicht eine Person monologisiert, können Blöcke festgelegt werden. (10 Minuten Person 1 und 10 Minuten Person 2 – zum Beispiel beim Feedback-Spaziergang). Oder man spricht immer „nur“ einen Gedanken und dann kommt die andere Person dran.
Achten Sie auch auf eine geeignete Dokumentation, wie Foto, oder / und eine Zusammenfassung am Ende, die im Büro verschriftlicht wird.
Ein thematischer Spaziergang geht auch im Team, wenn nach festgelegter Zeit die Konstellation neu gemischt wird. Am Ende kann dann im größeren Kreis (auf Akustik achten) oder im Büro die „Ernte“ geteilt werden.

Hierzu muss die Route gut kommuniziert werden und entsprechende Zwischen-Treffpunkte festgelegt werden.

Planen Sie eine geeignete Route und Raus gehts!


Viel Spaß beim kochen!

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Dieses Rezept ist von Kerstin Seeger

Ein Date mit Engagement – Corporate Volunteering

* Lust auf neue Einblicke & Fähigkeiten
* sozial-ökologisches Engagement
* Unternehmenskultur geprägt von Partizipation & Engagement
* Netzwerkbildung mit gemeinwohl-orientierten Organisationen

* Datenbank für Volunteering-Möglichkeiten am Standort


Viele Räumlichkeiten stehen außerhalb von Kern-Geschäftszeiten leer: Seien es große oder kleine Meeting-Räume, oder gar Veranstaltungs-Säle sowie Turnräume. Profit- als auch Non-Profit-Organisationen (wie Kirchengemeinden oder Hochschulen) haben oft Räume, die zu bestimmten Zeiten gar nicht genutzt werden. Zeitgleich suchen Initiativen, Vereine oder z.B. Yoga-Lehrer*innen oft händerin

Freiwilligenprogramme (Corporate Volunteering) unterstützen die Motivation von Mitarbeiter:innen, wirken team-bildend, fördern das Gemeinwesen im direkten Umfeld und festigen den Ruf als Unternehmen, das sich engagiert. Längst ist den meisten Unternehmen klar, dass Investitionen in die soziale Verantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) ihre Geschäftsziele langfristig unterstützen.

Warum also nicht ein Corporate Volunteering Programm einführen, wobei sich die Mitarbeitenden mit einem bestimmten Stundenkontingent pro Monat gemeinwohl-orientiert einbringen können?
Für die Suche nach gemeinwohl-orientierten Organisationen vor Ort können alle Mitarbeitenden eingebunden werden: Wer hat bereits Kontakte? In welche Bereiche würden die Mitarbeitenden gerne reinschnuppern?

Erstellen Sie eine Liste mit interessanten Organisationen vor Ort.
Nehmen Sie Kontakt zu den Organisationen / Initiativen auf und fragen Sie einfach nach, ob ein Freiwilligen-Einsatz gewünscht und möglich ist. Manche brauchen zu bestimmten Zeiten oder für bestimmte Aktionen Unterstützung (z.B. Kindergarten neu streichen, Hochbeet-Bau oder Erde-Schaufeln beim Garten-Projekt).

Es steckt etwas Koordinations-Arbeit dahinter, und auch die Überlegung, wie Sie die Freiwilligen-Arbeit in der internen Zeiterfassung kontieren oder kontrollieren, wenn nötig. Vielleicht gibt es eine Bescheinigung für das Engagement, welche Mitarbeitende für die Arbeitszeitdokumentation erhalten?

Mit der Zeit wird über die Freiwilligen-Arbeit ein lokales Netzwerk mit gemeinwohl-orientierten Organisationen aufgebaut, woraus Motivation, Identifikation, sowie ungeahnte Kooperationen und Möglichkeiten entstehen können…

Für das Community-Management bietet es sich an, gemeinsam auch mal zu feiern – zum Beispiel bei einem gemeinsamen Sommerfest 🙂

Tipp für den Einstieg
Wenn Ihnen ein Kontierungsprojekt (Stundenkontingent pro Monat / pro Jahr) zu umfangreich erscheint, beginnen Sie doch mit einem gemeinsamen „Corporate Volunteering Tag“ als Einstieg.

Viel Spaß beim kochen!

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Dieses Rezept ist von Pia & Janina von sneep e.V. – student network for ethics in economics and practice

Räume teilen – Freude teilen

* zeitweise ungenutzte, leerstehende Räume/Gebäude
* Kommunikation/Kontakt zu suchenden Stakeholdern
* Lust auf „Leben in der Bude“ und Synergie-Bildung
* Absprachen bzw. Buchungskalender

* Zweit-Schlüssel, o.ä.
* Ggf. Vertrag und Versicherungs-Check für die erweiterte
Raumnutzung


Viele Räumlichkeiten stehen außerhalb von Kern-Geschäftszeiten leer: Seien es große oder kleine Meeting-Räume, oder gar Veranstaltungs-Säle sowie Turnräume. Profit- als auch Non-Profit-Organisationen (wie Kirchengemeinden oder Hochschulen) haben oft Räume, die zu bestimmten Zeiten gar nicht genutzt werden. Zeitgleich suchen Initiativen, Vereine oder z.B. Yoga-Lehrer*innen oft händeringend nach günstigen bzw. kostenlosen Räumen zum Treffen, Workshops-veranstalten oder eben Yoga-unterrichten (meist am Abend oder am Wochenende). …eigentlich eine win-win-Situation!?
Wenn Sie also Lust haben, Kontakte zu knüpfen, sich Menschen von außen in Ihre Räumlichkeiten zu holen, eventuell Synergien bilden oder zumindest wohlwollende Publicity ernten möchten, dann teilen Sie doch Ihre zeitweise ungenutzten Räumlichkeiten mit anderen!

1.
Identifizieren Sie geeignete Räume und geeignete Zeiten.

2.
Klären Sie rechtliche Voraussetzungen und checken Sie ggf. die Versicherungen.

3.
Holen Sie das OK von Entscheidungsträger:innen in Ihrer Organisation.

4.
Interne Koordination sicherstellen (Wer ist Ansprechpartner:in? Sie selbst? Wo wird das Raumsharing eingetragen? Ggf. Hausmeister, Putzkräfte einbeziehen)

5.
Kommunikation an Mitarbeitende & Einladung, das Angebot zu teilen

6.
Öffentliche Kommunikation ggf. über Website oder andere Plattformen (je nach Größe des Unternehmens)

7.
Vereinbarung mit Raumteilenden schließen (z.B. hinsichtlich Schlüssel, regelmäßiges Hinterlassen des Raums, Eintritt eines Schadenfalles)

8.
Räume teilen – Freude teilen!


Das Raumsharing kann zunächst als „Experiment“ im kleinen Stil ausprobiert werden. Vielleicht haben Ihre Kolleg*innen Bedarf? So kann das Unternehmen seine Mitarbeitenden auch beim ehrenamtlichen oder nebenberuflichen Engagement unterstützen.

Viel Spaß beim kochen!

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Dieses Rezept ist von 3 Menschen von sneep e.V. – student network for ethics in economics and practice

Einfach mal abschalten – Zeitschaltuhr installieren

* Lust auf Strom- und Geldsparen
* Zeitrahmen für Strom-Abschaltung festlegen
* Facility Manager:in / Technik-Verantwortliche:r
* Zentrales Steuerungssystem

* Zeitschaltuhr

Kennen Sie es auch, dass am Arbeitsplatz Geräte häufig durchgängig auf Standby laufen, oder das Licht permanent leuchtet? Um Ressourcen zu schonen, muss das nicht sein. Steigende Strompreise liefern es ein weiteres starkes Argument für eine Zeitschaltuhr.

1.
Schnappen Sie sich die/den Facility-Manager:in (oder ähnliche Expert:innen bzw. Entscheidungsträger:innen) und legen gemeinsam einen Zeitrahmen fest für den der Strom abgeschaltet werden kann (z.B. 22–6 Uhr, je nach Öffnungszeiten des Gebäudes bzw. Kern-Geschäftszeiten).

2.
WICHTIG: Klären Sie ab, ob es bestimmte Geräte und Bereiche in Ihrem Betrieb gibt, die nicht vom Stromnetz getrennt sein dürfen. (Dazu zählen bestimmte Server, Notfall-Beleuchtung oder ggf. auch der Kühlschrank in der Kaffee-Küche o.ä.) Hierfür kann eine kleine Umfrage mit Ankündigung des Vorhabens sinnvoll sein.

3.
Bauen Sie selbst oder lassen Sie die Zeitschaltuhr ein/von einer:m Handwerker:in einbauen. (Ggf. macht es Sinn, dies über die Zentralsteuerung vorzunehmen, oder an Hauptleitungen für einzelne Gebäude-Zweige.)

4.
Informieren Sie alle Mitarbeitenden – nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber.“

TIPP
Fangen Sie im Kleinen an und installieren Sie eine Zeitschaltuhr direkt an Ihrem eigenen Arbeitsplatz.

Viel Spaß beim kochen!

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Dieses Rezept ist von Pia & Janina von sneep e.V. – student network for ethics in economics and practice

Genügsamkeit im Unternehmen

* Strategische Überlegungen
* Strategie-Gespräche bzw. -Workshops
* Ein neues Alleinstellungsmerkmal


In einer WIRtschaft geht es nicht zwangsläufig um Profitmaximierung. Unternehmerische Ideen werden um ihrer selbst willen verwirklicht, weil Unternehmer:innen bzw. Mitarbeiter:innen ihrer Berufung folgen. Mit einer solchen Motivationslage kann im Unternehmen über Genügsamkeit nachgedacht werden. Als selbst bestimmte Strategie, um den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren, und die ursprüngliche Motivation für die Unternehmung beizubehalten. Ganz nebenbei erhält man damit auch ein Alleinstellungsmerkmal!

Sechs Beispiele für Genügsamkeits-Strategien
(so genannte „Suffizienzstrategien“)1

• Outputbegrenzung erlaubt einen stärkeren Fokus auf die Qualitätssteigerung und schafft inhaltliche und zeitliche Gestaltungsfreiräume.
• Die Mitarbeiter:innen-Anzahl zu begrenzen kann die Attraktivität der Arbeitsplätze erhöhen und die Kommunikation sowie Prozesse aufgrund der überschaubaren Firmenstruktur verbessern.
• Durch Eingrenzung des geographischen Aktionsradius können die Wertschöpfung in der Region gestärkt werden und individuellere Kundenberatung geboten werden.
• Wer den Gewinn begrenzt, stellt den ursprünglichen Unternehmenszweck in den Vordergrund. Bei Entscheidungen orientiert man sich am Sinn, an der (Produkt-)Qualität, und nicht am Gewinn.
• Bei einer Begrenzung des UnternehmerInnen-Lohns lassen sich die Inhaber:innen von der Überzeugung leiten, dass die eigene Arbeit nicht überdimensional mehr Wert ist, als die der Mitarbeiter:innen, und zahlen sich deshalb den gleichen oder minimal höheren Stundenlohn aus. Dies kann dazu führen, dass sich die Mitarbeiter:innen stärker mit der Firma identifizieren, als in Betrieben mit hohen Gehaltsunterschieden.
• Eine Begrenzung in puncto fossiler Mobilität legt den Fokus auf möglichst emissionsfreien Transport – auch in der Lieferkette.

Könnten solche Aspekte auch relevant für Ihr Unternehmen sein?



1) Nachzulesen in „Beseelte UnternehmerInnen“ von Christel Maurer

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Dieses Rezept ist von
Kerstin Seeger

Finanz-Strategie: Investments überprüfen und neu ausrichten

* laufende Investments oder Geld zum Anlegen
* Finanz-Verantwortung oder Gespräche mit den Finanz-Verantwortliche:n
* Kommunikation

* das Gefühl, mit angelegtem Geld das Richtige zu fördern


Besitzt mein Unternehmen etwa einen Eurofighter oder fördert die Ausbeutung von Mensch und Natur? Das wollen die wenigsten von uns und dennoch steckt Unternehmens-Geld vielleicht in Anlage-Produkten, die genau das unterstützen. Damit besitzen wir am Ende doch einen Eurofighter oder befördern schlechte Arbeitsbedingungen und Natur-Zerstörung. Alles Dinge, die unsere WIRtschaft nicht wachsen lassen.
Deshalb ist es eine gute Idee, Investments zu überprüfen und ggf. „de-investieren“. „Deinvestition“ oder „Divestment“ ist das Gegenteil von Investment. Das bedeutet, dass unethische Aktien, Anleihen oder Investmentfonds abgestoßen werden. Daraufhin kann in andere Anlagen investiert werden. Nur in welche!?

Inzwischen haben sich für nachhaltige Geldanlagen erste Orientierungshilfen entwickelt. Mit den sogenannten ESG-Kriterien sind in der Finanzwelt anerkannte Nachhaltigkeitsstandards entstanden. Dabei steht „E“ (Environment) für ökologische Merkmale, „S“ (Social) für soziales Engagement und „G“ (Governance) für eine nachhaltige Unternehmensführung. Weitere Orientierung bieten Siegel und Rating-Plattformen, zum Beispiel diese:

* Das FNG-Siegel vom Forum Nachhaltige Geldanlagen wurde gemeinsam mit Finanzfachleuten und Experten aus Sozial- und Umweltorganisationen erarbeitet, um Fonds durch unabhängige Auditoren zu prüfen.

* Climetrics ist ein Klima-Rating für Fonds. Es bewertet Fonds anhand
der Klima-Auswirkungen der Aktien in seinem Portfolio. Hinter Climetrics stehen internationale Klimaexperten wie die Non-Profit-Organisation CDP (Carbon Disclosure Project).

Mit einer nachhaltigen Finanz-Strategie können unsere Unternehmen ökologische, ethische und soziale Unternehmen und Projekte zu unterstützen. Wir könnten mit einer „doppelten Dividende“ belohnt werden: einer Finanziellen und einer Fröhlichen!
Informieren Sie auch alle Kolleg:innen bzw. Mitarbeiter:innen zur Neu-Ausrichtung Ihrer Finanz-Strategie und geben Sie das Know-How weiter.

Variation
Der Finanz-Check kann natürlich auch im Privatleben angewendet werden.

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Dieses Rezept ist von
Kerstin Seeger

Bye, bye IT – wohin mit Altgeräten?

* Wertschätzung von Rohstoffen
* Lust auf Kontaktaufnahme zu lokalen Initiativen
* Über Abschreibungs-Zyklen hinaus-denken

* Etwas Koordinationsaufwand
* Rücksprache mit Finanzexpert:in
* Entsorgungs-Gebühr einsparen


Wird IT-Technik auch in Ihrem Unternehmen nach definierter Zeit (meist Abschreibungszyklus) ausgesondert und durch neue Produkte ersetzt, obwohl sie noch funktionsfähig ist?
Abgesehen davon, dass man diesen Umstand kritisch hinterfragen sollte, können wir zwischenzeitlich schon etwas tun, bis das grundsätzliche Phänomen bekämpft ist.

Vor Kurzem habe ich mit einem Unternehmen vereinbart, dass deren abgeschriebene IT-Technik und einige Möbel an einen gemeinnützigen Verein abgegeben werden – eine Win-win-Situation für alle: das Unternehmen muss seine Produkte nicht verschrotten lassen, der Verein und seine diversen Kooperationspartner erhalten funktionierende Produkte.

Halten Sie Ausschau nach Initiativen / Organisationen vor Ort, und fragen Sie nach, ob etwas benötigt wird, und falls ja, wie die Abholung zuverlässig geregelt wird. Sie haben den kleinen Aufwand, die Produkte zu listen und ggf. zu fotografieren, um sie in neue Hände zu übergeben. Zudem sollten Sie mit Ihren Finanzexpert:innen sprechen, wie die Aktion in der Buchführung abgebildet werden kann. Etwas Koordination steckt also dahinter, wobei Sie ja auch die Entsorgung der Geräte koordinieren und bezahlen müssten.

Sollten Sie keine Abnehmer:in finden, gibt es auch Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Geschäfts-IT wieder fit zu machen für den preiswerten Weiterverkauf (so genannte „Refurbished IT“). Beispiele hierfür sind: „AfB – social and green IT“ oder „Green Panda“. Es gibt noch viele weitere Anbieter.

Sollte IT dennoch entsorgt werden müssen, denken Sie an die fachgerechte Entsorgung, damit wertvolle Rohstoffe recycelt werden können. Insbesondere für Handys gibt es mittlerweile fast überall Sammelaktionen und Sammelboxen verschiedener Firmen und Initiativen. Bei manchen Aktionen können Sie die Mobiltelefone sogar kostenfrei einschicken. Alle Geräte enthalten wertvolle Rohstoffe wie Gold oder Kupfer. Diese sind zu wertvoll, als dass sie ungenutzt bleiben sollten, auch weil die Rohstoffgewinnung massive Probleme verursacht: Der Abbau ist meist mit Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit und Naturzerstörung verbunden! Umso wichtiger ist das fachgerechte Recycling, damit diese Rohstoffe zurückgewonnen und illegaler Export von Elektroschrott vermieden werden kann. IT-Geräte sollten also keinesfalls einfach nur im Sondermüll landen.

Abwandlung: Fragen Sie auch Ihre Mitarbeiter:innen, ob sie Firmengeräte für den Privatgebrauch benötigen. Auch hier muss auf Finanzthemen (geldwerter Vorteil) geachtet werden.

Bye, bye IT? Wenn Sie vor dieser Frage stehen, probieren Sie dieses Rezept aus.
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Dieses Rezept ist von
Kerstin Seeger

Ein Garten im Betrieb

* Interesse am Gärtnern
* Experimentierfreude
* Kolleg:innen, Team
* Balkon, Dachterrasse, Innenhof, Außengelände im Betrieb
* Beschaffung von Materialien und Pflanzen
* Überzeugungszeit


Haben Sie ein Kräuterbeet oder sonstige essbare Pflanzen im Unternehmen? Warum eigentlich nicht? Wie wäre es mit Basilikum und Tomaten im Sommer? Ein leckerer Mozzarella dazu und das Mittagessen ist fast fertig… Außerdem ist so ein Pflanzbeet eine wunderbare Team-Aufgabe (das Aufstellen und auch die Pflege) und fördert die Kommunikation sowie den Wohlfühl-Faktor im Unternehmen. Was wollen Sie mehr?

Sprechen Sie im nächsten Team-Gespräch über Ihre Idee: Ein Hochbeet kann auf kleinstem Raum gebaut werden. Für den Start können sogar ein paar umfunktionierte Blumenkästen dienlich sein. Am besten, eine Person setzt den verantwortlichen „Gärtner:in-Hut“ auf und koordiniert das Aufstellen und Anpflanzen. Hier kann auch eine kleine Umfrage im Kolleg:innen-Kreis gestartet werden, welche Pflanzen gewünscht sind. Schön ist auch, wenn es Sitzgelegenheiten rund um das Beet gibt und so ein lebendiger Mittelpunkt geschaffen wird. Pflanzen regen zu vielen Gedanken und Gesprächen an: über Wertschätzung gegenüber Pflanzen und Nahrungsmitteln, über Ernährung, über das eigene Einkaufsverhalten oder einfach über die Schönheit der Natur. : )

Wer selbst Gemüse anbaut, weiß, wie stolz und zufrieden die Ernte machen kann, und wie köstlich sie sein kann – und sei sie noch so klein.
Am besten, Sie haben bereits ein paar Beispiele dabei, wie das Pflanzbeet aussehen könnte, und wissen, welche Materialien man dazu braucht.

Kleiner Tipp
Vielleicht gibt es auch an Ihrem Ort ein „Urban-Gardening-Projekt“. Schauen Sie einfach dort mal vorbei und informieren Sie sich über die Beet-Möglichkeiten.

Wir sind sehr gespannt auf die Erfahrungen mit diesem Rezept.

Probieren Sie dieses Rezept gleich mal aus.
Wer das Rezept ausprobiert oder abgewandelt hat, gerne kommentieren!





Dieses Rezept ist von
Kerstin Seeger